LOT Business Lounge review, Warsaw/ Warschau – von Eierschalen und Nussschalen

LO402 from HAM to WAW & LO783 from WAW to RIX


Meine Füße baumeln aus der Eierschale, ich schwinge gemütlich hin und her. Die “Eierschale” ist eine Art Hängesitz, drei Exemplare davon stehen in der Business Lounge von LOT. Zwar hatte ich mir meinen ersten Aufenthalt in Warschau (WAW), Polen, anders vorgestellt, aber der Flughafen Warschau Frédéric Chopin ist ganz übersichtlich. Mit etwa anderthalb Stunden Aufenthalt kann ich die Zeit gut nutzen, um mich mit den beiden Bereichen in der Lounge vertraut zu machen. Den Premium-Bereich innerhalb der LOT Business Lounge bei Gate 23 darf ich mit Star Alliance Gold-Status betreten, auch wenn der davor ausgerollte Teppich in großen Lettern “HON CIRCLE” verkündet. Da LOT-Passagieren der LH-Status aber herzlich egal ist – und mir auch – teste ich das kurzerhand und werde eingelassen.

Wenn ihr Ruhe sucht, seid ihr hier richtig, und ich schätze, auch im Winter kann man hier nichts falsch machen, wenn es draußen ohnehin grau und ungemütlich ist. Da die strahlende Sonne momentan allerdings die restliche Lounge erhellt und der exklusive Bereich für meinen Geschmack recht düster wirkt, bleibe ich draußen. Bis auf ein paar hochwertigere Sorten Tee und ein gepflegteres Buffet konnte ich allerdings keine Unterschiede feststellen. Das Essen an sich unterscheidet sich nicht voneinander, und ist für ein Frühstücksbuffet sehr hochwertig. Am späten Nachmittag/ Abend wird es beispielsweise eine Auswahl an Fisch-Häppchen geben, dazu Fleisch und Beilagen, wie eine Tafel verkündet.

Alles in allem ist die Lounge in den Stoßzeiten recht voll, einen Sitzplatz sollte man – anders als in so mancher FTL-Lounge der Lufthansa – allerdings immer bekommen.

Einen Grinser konnte ich mir hier in Warschau allerdings nicht verkneifen, als ich einen Blick in die vorhandene Dusche geworfen habe. Der Schlüssel mit dem Anhänger in Form eines pummelig-niedlichen polnischen Mädchens als Stoffpüppchen tat sein übriges… Gerade so reicht der Platz im Vorraum der Dusche, um einen Handgepäckskoffer mit hineinzunehmen, auf dem man dann seine Sachen ablegen kann. Möchte man diese allerdings wechseln und muss dazu an den Inhalt seines Koffers, wird es richtig eng. Sauber war es, nur die Bambus-Fußmatte war mir nicht geheuer, darum habe ich die vorsichtshalber mit dem Zweit-Handtuch überdeckt. Auf der Damen-Toilette gibt’s noch Abschmink-Utensilien und Body Lotion (die allerdings leer war, als ich da war). Wenn man richtig viel Zeit mitgebracht hat, stehen auch kostenpflichtige Spa-Dienstleistungen zur Verfügung, allerdings erst ab 10:00 Uhr morgens.

Von Hamburg gibt es nach Riga, der Hauptstadt Lettlands, nur eine Direktverbindung Morgens. Dorthin fliegt Air Baltic in rund zwei Stunden. Da in diesem Miniflieger mit 2-2 Bestuhlung nicht großartig Platz ist, und er darum häufig ausgebucht ist, fülle ich vorerst mein Star Alliance-Konto weiter.

Die “Nussschale” namens Canadair CRJ-900 gab es dann beim Boarding des zweiten Segments – es ist das erste Mal, dass mein Koffer nicht oben in die Gepäckablage passt. Da ich aber aus Versehen – glücklicher Zufall – meinen Sitzplatz in der drittletzten Reihe hatte, bat die Stewardess an, meinen Trolley zu ihrem nach ganz hinten zu verfrachten. Normalerweise hasse ich die hinteren Sitzplätze – man wird als letztes bedient und steigt als letztes aus. Bei der LH-Verbindung zwischen FRA und HAM kommt es des Öfteren vor, dass “aufgrund der kurzen Flugzeit” nur die Hälfte der Passagiere bedient werden kann. Tödlich, gerade wenn man sich schon auf einen Feierabend-Kaltgetränk gefreut hatte und diese Freude eine Reihe vor dir plötzlich in 1.000 Stücke zerspringt.

Nach zwei LOT-Flügen ist aber auch mir klar, dass man bei der polnischen Fluggesellschaft mit dem Wasser-, Tee- und Kaffee-Service (Softdrinks, andere Getränke sowie Snacks sind kostenpflichtig) kein Problem hat, schnell die Reihen abzuarbeiten.

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