Tagestour durchs County Donegal: Klippen am Atlantik und Höhlen am Strand

Den letzten vollen Tag in County Donegal nutzen wir für eine Tagestour, um noch mehr von der wunderbaren Landschaft und Natur mitzunehmen. Da wir heute Abend ebenfalls wieder ein Date im Pub haben und außerdem meine Eltern ankommen, entscheiden wir uns dafür, ein kleines Tagesprogramm mit hoffentlich ein paar der beeindruckenden Steilküsten zu gestalten. Außerdem soll es an einem der Strände, die wir passieren, ein paar Höhlen geben.

Google Maps ist hier wie auch in den letzten Tagen sehr zuverlässig – ehrlich gesagt hätte ich beim Anblick des ein oder anderen Abzweigs nicht geglaubt, dass die betreffende Straße überhaupt etwas anderes ist als eine nicht mal einspurige Sackgasse… Aber nein – alle Straßen sind für Gegenverkehr ausgelegt und wenn dieser wirklich kommt, bin ich jedes Mal heilfroh, dass wir den Tiguan fahren, mit dem wir im Zweifel besser wieder aus dem Torffeld herauskommen als mit einer Limousine.

Unser erster Stop führt uns bei heute mäßigem Wetter – bewölkt und windig bei etwa zehn Grad, Irland zeigt sich wieder einmal von seiner besten Seite – an eine der steilen Klippen am Bunglass Point.

Auf dem Besucherparkplatz angekommen (Straßenschilder führen direkt aus der kleinen Ortschaft Slieve League dorthin) parkten wir natürlich ordnungsgemäß vor dem Tor, ohne zu ahnen, dass wir dieses ebenfalls hätten passieren dürfen und so zusätzliche anderthalb Kilometer zu Fuß auf asphaltiger Straße hätten sparen können. Nun ja.

Klippenlandschaft am wilden Atlantik

Am zweiten Parkplatz, auf dem auch ein, zwei Wohnmobile stehen, erwartet uns eine tolle, neblige Klippenlandschaft. Wenn es auch für Daniel nicht so ganz die Höhen erreicht, die er sich erhofft hatte, genießen wir dennoch eine sturmumwölkte Aussicht auf die Klippen, an denen sich die Atlantikwellen brechen.

Wir beschließen, den Rundumblick vom höchsten Punkt auf uns wirken zu lassen und machen uns an den Aufstieg. So leicht es den markierten Weg hoch ging, so schwer machten wir uns den Abstieg. Um ein wenig Weg zu sparen, können wir ja schließlich mit unseren seit gestern erprobten Wanderschuhen auch querfeldein gehen. Gedacht, getan – und so stiefelten wir zwischen niedrigen Sträuchern und hohen Gräsern von einer Pfütze in die andere. Am Ende erwartet uns schließlich noch eine Kletterpartie. Irgendwie hatten wir auf dem Hinweg übersehen, dass der Hügel, auf dem wir rumkraxeln, an einer Stelle steil zur Straße abfällt, über die wir gekommen sind. Natürlich kommen wir genau an der Stelle raus…

Genug „Umsonst und draußen“ ist uns das aber für einen Tag aber noch lange nicht, so geht es auch nach einem kleinen Lunch in der Slieve League Lodge weiter zu besagten Höhlen. Seafood Chowder (frischer Fisch- & Meeresfrüchte-Eintopf, sehr zu empfehlen!), Fish & Chips sowie natürlich jeweils ein Pint Cider und Guiness dürfen nicht fehlen.

Insgesamt eignet sich die Strecke ganz wunderbar als Rundfahrt für einen Tag.

// B&B und Pub: Slieve League Lodge

Etappe 2: Einspurige Straßen und Schafe. Nichts als Schafe.

Um zu den Maghera-Höhlen am Strand von Ardara in County Donegal zu kommen, geht es wie schon erwähnt fragwürdige, knapp einspurige Straßen entlang.

Die Distanzen zwischen den einzelnen Orten sind nicht groß, man braucht hauptsächlich so lang, weil man eben nicht schnell fahren kann. Dennoch ist der Asphalt in gutem Zustand und während der Tage hier habe ich mir so manches Mal besseres Wetter und ein Motorrad gewünscht, um die Strecken zurückzulegen. – Wobei ich nicht gewusst hätte, wie wir die Schafherden hätten überwinden sollen, die uns einmal tatsächlich im Auto eingekreist hatten. Unsere Hupe wurde eisern ignoriert und auch das drohende Aufheulen des Motors ließ die Herde völlig kalt. Da half nur ganz vorsichtiges Weiterfahren in Schrittgeschwindigkeit.

Uns erwartet bei der Ankunft ein bisschen Nordsee-Feeling, da wir uns erst einmal durch ein paar grasbewachsene Dünen kämpfen müssen. Bei der steifen Brise gar nicht so einfach, und meine Kamera ist danach regelrecht gesandstrahlt. Ich hätte dafür besser ein Regen-Cape mitnehmen sollen. Am Strand geht es aber dann doch. Allerdings sind wir uns nicht ganz sicher, wie viel von den Höhlen wir wirklich sehen (nämlich nur eine momentan). Offenkundig herrscht gerade Flut und so können wir ohne Gummistiefel nicht noch weiter am Strand entlang die zerklüfteten Felsen erkunden.

Es ist aber dennoch überraschend, wie divers die Landschaft hier sein kann.

Unweit des Strands kommen wir noch an einem Assaranca-Wasserfall vorbei, der natürlich ebenfalls als Fotomotiv herhalten muss.

Die Eindrücke unserer letzten Tagestour seht ihr unten.

// Höhlen am Strand: Maghera Caves

// Wasserfall bei Leaconnell: Assaranca

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