Auf den ersten Blick und von außen scheint es alles easy zu sein. Meine Freunde glauben ich bin ab jetzt eine braungebrannte Surferin, meine Familie denkt ich bin eine nicht mehr heimkehrende Auswanderin, meine deutsche Kollegen sehen mich als mutige aber entspannte Arbeitnehmerin und halten Sydney als die einzig wahre Traumstadt in der sie auch schon immer Leben wollten.
Seit genau sieben Tage bin ich nun dort und es gibt ganz klar super tolle Sachen: um eine kleine Auswahl aufzuzählen: ich finde das australische Rentensystem toll, es gibt noch positive Zinsen, die Sonne scheint häufig, es wachsen Palmen und im Himmel fliegen bunte Papageien. Ich liebe die Vögel jetzt schon. Aber „wegziehen“ ist trotzdem nicht einfach.
1) Natürlich fühle ich mich die ersten Tage etwas allein da Freunde und Famile fehlen. Die Zeit Verschiebung um bisher +8h und durch die Zeitumstellung heute schon +9h macht es zusätzlich nicht einfach. Als Paar ist das besonders super. Mein Freund schläft wenn ich wach bin, ich dafür wenn er wach ist. Die wenigen möglichen Zeiten versuchen wir zu nützen.
2) Ich muss mich noch daran gewöhnen, wie die Australier laufen. Ja wirklich laufen! Alle die mir entgegenkommen gehen links. Ich auch. ♀️ Die Gefahr ist selbstverständlich höher bei den Autos, Kreuzungen und Zebrastreifen.
3) Ich entwickle gerade eine Spinnenphobie. Jedes Blatt oder meine eigenen Haare erschrecken mich schon.
4) Wohnungen werden ohne Waschmaschine und Kühlschrank vermietet dafür meist mit Trockner und manchmal mit Pool und Fitnessbereich. Außerdem gilt ein Gasherd als Luxus, ich sehe das als Minuspunkt.
5) Alles und alle sind weit weg und Reisen sind teuer und zeitaufwendig
6) Es gibt leider nur 20 Urlaubstage, dafür hab ich eine 37,5h Woche auf die ich leider trotzdem mir komme.
8) Es gibt kein deutsches Brot
9) Über mir ist das Ozonloch
10) Australier sind freundlich aber wohl auch oberflächlich. Ich habe hierzu zu zweiterem noch keine Erfahrungen gemacht
11) Kranken und Sozialversicherungen kann man hier vergessen. Ist besonders im Alter gefährlich.
Aber ich will mich nicht beschweren, denn Deutsche sind bei den ‚Aussies‘ bekannt für’s „Rumjammern“. Ich liebe diese Stadt wirklich jetzt schon. Aber getreu dem Motto: „Was einem lieb und wichtig ist, erkennt man meist erst wenn man es nicht mehr hat.“ muss ich natürlich auch von solchen Seiten berichten.
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