Ein Guide für Eilige: Richtfest-Planung für Vollverplante

Hilfe! Nachdem wir kurzfristig Bescheid bekommen haben, dass am Donnerstag dieser Woche Richtfest ist – was dann wiederum am Dienstag auf Freitag verschoben wurde – haben wir de facto drei Tage Zeit, bevor die Sause starten soll, um alles für das Richtfest zu organisieren und zu planen. Wie um Himmels Willen plant man also ein Richtfest in drei Tagen?

Die Must-Haves für das Richtfest

Um einige Dinge wie Essen und Getränke werdet ihr nicht drumherum kommen.

Was könnt ihr davon am Telefon oder im Internet erledigen?

• Richtkranz: Ein Anruf bei der lokalen Gärtnerei oder beim Floristen sollte genügen. Eine Richtkrone ist etwas teurer, der Richtkranz mit bunten Flatterbändern wird ebenso gut gesehen.
• Einladungsliste machen und grob kalkulieren, wer kommt = Wie viele Personen müssen verpflegt werden? Mit diesem Richtwert kann der nächste Punkt folgen.
• Catering: Google sei Dank hat der Caterer mit den meisten Sternen den Zuschlag bekommen. Suppe, Würstchen, Brötchen, Kartoffelsalat – damit waren alle happy.
• Sitzgelegenheiten wie Bierbänke kann man z.B. auch beim Caterer mieten, wenn ihr diese nicht sowieso in der neuen Nachbarschaft verteilt habt.
• Einladungen aussprechen – auch hier solltet ihr eure Ansprüche nicht zu hoch schrauben. Zur Not hilft ein handgeschriebener und kopierter Zettel, der im Briefkasten der neuen Nachbarn landet. Das ist immer dann hilfreich, wenn ihr noch keine Handynummern der Menschen habt, neben denen ihr wohnen werdet. Für alle anderen gibt es Whatsapp und Co – bei den Großeltern tut’s auch ein guter alter Anruf.

Für die folgenden Punkte solltet ihr Zeit einplanen: Einkaufen gehen!

Hier ist unsere Einkaufsliste – am besten spätestens am Tag davor solltet ihr die folgenden Dinge für euer Richtfest organisieren oder kaufen.

• Getränke: Bier, Sekt, Wein, Softdrinks, Saft. Klar, ihr könnt auch eine Cocktailbar aufbauen und Schirmchen in die Drinks stecken, aber ihr seid auf dem Bau und die Gäste werden mit „einfach“ zufrieden sein und erwarten nichts anderes.
• Glas oder Flasche zum Zerstören: Nach dem Richtspruch zertrümmert der Zimmermann traditionell eins der vorgenannten Utensilien.
• Unkaputtbar-Becher für die Getränke
• Ist schon Baustrom da? Prima. Wenn nicht, lasst euch zeigen, wie der Stromgenerator funktioniert, wo der Schlüssel dafür zu finden ist (wer ihn hat) und ob der Generator betankt ist. Auskunft darüber kann der Bauleiter geben, wenn die Kommunikation mit den Handwerkern aufgrund von Sprachbarrieren schwierig(er) ist.
• Kabeltrommel
• Baulampen oder sonstige Beleuchtung, sonst sitzt ihr irgendwann im Dunkeln
• Mülltüten
• Ein paar Rollen Klopapier – ihr wisst nie, wie das Dixi-Klo auf der Baustelle ausgestattet ist.
• Ausreichend Sitzgelegenheiten: Wir haben Bierzelt-Garnituren von den Nachbarn zusammengesammelt. Ist immer gut, wenn man sich schon kennt. (Wer den Vorteil nicht hat, fragt beim Caterer nach!)

Um diese Dinge solltet ihr euch am Vormittag des Richtfests kümmern.

• Rücksprache mit den Zimmerleuten, wann sie die Baustelle verlassen: Wenn ihr selbst zum Richtspruch nicht anwesend seid, wäre das echt blöd.
• Kranz abholen
• Strom-Situation klären (siehe oben)
• Catering in Empfang nehmen (die Lieferung sollte mit drin sein, die Rücknahme ist es unter Umständen nicht)
• Aufbau von Tischen, Stühlen oder Bänken, soweit möglich
• Licht anschließen
• Getränke vorbereiten
• Baustelle sichern: Sind z.B. Treppenabgänge da, die im Dunkeln übersehen werden könnten? Bei uns gibt es zum Keller hin nur ein Loch und noch keinerlei Treppe – damit sich da keiner den Hals bricht, haben wir ein provisorisches Geländer aus einer Leiter und Europaletten „angebracht“.

Noch ein paar Nice-to-Haves für das Richtfest

Je nachdem, wie viel Lust ihr habt und ob es euch in besonderem Maße Freude bereitet, das alles zu planen, schieben wir noch ein paar Ideen für Dinge hinterher, die ihr vielleicht auch gut gebrauchen könnt.

• Musik: Unsere tragbare Sonos-Box war Gold wert.
• Omas Einkochtopf: Der ist elektrisch beheizt und eignet sich prima, um Glühwein dauerhaft warmzuhalten, solltet ihr im Winter Richtfest feiern, so wie wir. Alternativ funktioniert eine Campingkochplatte mit einem großen Topf. Schöpfkelle nicht vergessen 😉
• Werden Kinder anwesend sein? Dann sind die großen, runden Haribo-Boxen und ein wenig Spielzeug (Schaufel und Eimer), sicher sehr willkommen und die Eltern werden euch für die willkommene Ablenkung ihrer Kinder danken. 
• Heizpilz, wenn es frostig wird – sonst sind die Gäste auch ganz schnell wieder weg.

Was kostet ein Richtfest?

Zu den Kosten für ein Richtfest können wir euch an dieser Stelle einen groben Überblick geben bzw. zählen die Kostenfaktoren auf. Das ist allerdings sehr stark abhängig von euren Ansprüchen, der Zeit, die ihr selbst zur Verfügung habt, und dem Ort, an dem ihr baut (in Hamburg ist das Catering sicher teurer als in Brandenburg).

• Catering pro Person ca. 8 Euro. Miete für Bierbänke/ sonstige Sitzgelegenheiten zusätzlich haben wir nicht gebraucht.
• Teller & Besteck: Ist meist beim Catering mit drin, es gibt aber ganz unterschiedliche Modelle. Wir haben bspw. 50 Cent Pauschale pro Teller gespart, weil wir sie gespült wieder zurückgegeben haben.
• Richtkranz: ca. 50 Euro
• Getränke: Für 40 Personen hatten wir drei Kästen Bier (wurden nicht ausgetrunken), drei Wasser-Kästen, ein paar Säfte und unser Angebot an diversen Spirituosen sowie weinhaltigen Getränken. Alles ist noch reichlich übrig. Hier könnt ihr am besten eure lokalen Preise und Favoriten zusammenstellen und vielleicht nicht ganz so viel kaufen wie wir (auch wenn das sicher noch ausgetrunken wird in naher Zukunft).
• Trinkgeld! Die Maurer und Zimmerleute, die vor Ort waren, haben auch Trinkgeld von uns bekommen.

Tipp: Sammelt die Belege! Könnt ihr alles (inkl. Trinkgelder) von der Steuer absetzen.

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