Ich habe das Vergnügen, diese Woche in Berlin zu sein. Unsere Hauptstadt ist weniger als zwei Stunden Zugfahrt von Hamburg entfernt und Daniel muss dort arbeiten. Also habe ich beschlossen, auch mitzukommen, denn ich war diese Woche flexibel.
Das Hotel, in dem Daniel und ich übernachten, könnte nicht zentraler sein: Marriott Berlin am Potsdamer Platz. Von dort aus ist es nur ein kurzer Spaziergang zum Brandenburger Tor, zum Bundestag, zu einem Einkaufszentrum, zum Tiergarten und zu vielen anderen historischen Stätten.
Spionage-Museum
Nach der Arbeit hatte ich die Gelegenheit, das Deutsche Spionagemuseum zu besuchen. Natürlich gibt es dort einige Artefakte aus James-Bond-Filmen, und man kann sich einen Überblick über die Geschichte der Spionage verschaffen, die eigentlich bis zu den alten Ägyptern zurückreicht. Aber es wäre kein Berliner Museum, wenn nicht auch ein großer Teil dem Ersten und Zweiten Weltkrieg sowie dem Kalten Krieg gewidmet wäre. Das Museum ist auch für Kinder geeignet, und es gibt viele interaktive Installationen, an denen sich auch Erwachsene erfreuen können. Der Passwort-Knacker ist eines der interessantesten Exponate des Museums.
Wer wie ich in den späten 80er Jahren geboren wurde, kommt nicht umhin, sich zu fragen, wie sich die Menschen vor dem Fall der Mauer gefühlt haben – ständig von der Stasi, der ostdeutschen Version des Geheimdienstes oder der CIA, bespitzelt zu werden. Das Museum war sehr unterhaltsam, denn einige der Exponate sahen buchstäblich aus, als kämen sie direkt aus einem James-Bond-Set – wie ein Lippenstift mit Pistole, eine BH-Kamera oder in Schuhsohlen eingebaute Mikrofone.
Das größte Ausstellungsstück war ein „Trabi“, das einzige ostdeutsche Auto, ein Trabant. Er war mit Infrarotsensoren in der Beifahrertür ausgestattet, die, vor einem Haus geparkt, erkennen konnten, ob sich Personen im Gebäude befanden. Wenn nicht, konnte die Stasi leicht in das Haus schleichen und das ganze Haus verwanzen…
Plant auf jeden Fall eine Stunde für die Führung ein (8 EUR für die Eintrittskarte) und eine weitere Stunde für die „Ocean’s 11“-ähnliche Laser-Challenge.
Extra-Tipp: Werde Facebook-Fan des Deutschen Spionagemuseums und erhalte 2 EUR Rabatt auf die Eintrittskarte (regulär: 12 EUR für Erwachsene).
Wem das noch nicht genug Geschichte des 20. Jahrhunderts ist, der findet direkt vor dem Museum oder einen Steinwurf entfernt am Potsdamer Platz Hinweise auf die deutsche Teilung. Eine Linie aus Pflastersteinen (siehe eines der Bilder unten) zeigt den Besuchern der Stadt, wo die Mauer von 1961 bis 1989 verlief. An manchen Stellen kann man sogar erhaltene Teile der Mauer sehen und anfassen, wie am Potsdamer Platz.
Berlin ist einfach voll von historischen Stätten
Das Denkmal für die ermordeten Juden in Europa befindet sich direkt neben dem Brandenburger Tor. Selbst bei hellem Tageslicht läuft es einem kalt den Rücken herunter, wenn man das Mahnmal betritt und sich in den sarggroßen Blöcken verliert. Ich habe einige Eindrücke hochgeladen, die Sie unten sehen können.
Zufälligerweise findet heute in unmittelbarer Nähe des Deutschen Bundestages die jährliche Gedenkveranstaltung für die Opfer des Nationalsozialismus statt. Wenn ich nicht gearbeitet hätte, hätte ich die Gelegenheit gehabt, hinzugehen, denn der Bundestag ist regelmäßig für Besucher geöffnet. Die Glaskuppel allein ist schon sehenswert, aber ein solches Ereignis mitzuerleben, Zeitzeugen oder sogar einen der letzten Überlebenden von Auschwitz sprechen zu hören, ist noch beeindruckender und einprägsamer.
// spy museum: Deutsches Spionagemuseum
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