Weekend Trip: Boston, MA

So, da bin ich wieder – zurück aus Neuengland, aus Massachusetts, aus Boston!

Wow, hatte ich ein tolles Wochenende! Ich konnte schon am Freitag aufbrechen, weil die Kids mit ihrem Dad auch ein schönes Wochenende in Florida bei ihren Großeltern verbracht haben. Also bin ich früh morgens um 7.25 Uhr in den Bus nach NY gestiegen, um von dort aus meinen nächsten Bus nach Boston zu kriegen. Mein Rucksack war pickepackevoll und ich war erstmal froh, zu sitzen, denn ich hatte ja food, drinks und Sachen zum Wechseln für drei Tage eingepackt – sonst hätte sich die ganze Fahrerei gar nicht gelohnt.

Gegen halb neun war ich dann in Manhattan, 42nd street. Musste also „nur noch“ umsteigen. Was leichter gesagt als getan war. Hätte ich ein bisschen mehr Geld ausgegeben (also etwa das Doppelte – nein danke), wär es nicht so ein riesiger Aufwand gewesen, denn eine der bekannteren Buslinien Amerikas (Greyhound oder Peter Pan) wären direkt von dort gestartet, wo ich erstmal gestrandet war, sprich 42nd street.

Vom Port Authority Bus Terminal aus musste ich aber noch nach Chinatown, und ich hatte nur einen Straßennamen, keine Metrohaltestelle, als Anhaltspunkt. Gott sei Dank gibts ja überall die Touristände, wo man Karten kaufen kann, und so hab ich mich unauffällig an einer zu schaffen gemacht und erstmal geguckt, wo ich genau hinmusste.

Es hat alles ziemlich gut geklappt bis zur Haltestelle. Dort angekommen musste ich dann nämlich feststellen, dass die Häuser (über und über mit chinesischen Schriftzeichen) keine Hausnummern tragen, ich also noch nicht mal die Richtung wusste, in die ich gehen sollte. Das zweite Problem war, dass ich mir schon gedacht hatte, dass es für so einen doch eher „inoffiziellen“ Bus keine Haltestellenschilder gibt. Und um dem noch eins draufzusetzen, konnte ich auch nicht wirklich jemanden fragen, denn die sprachen alle Leute auf der Straße nur chinesisch und haben mich überhaupt nicht verstanden, als ich sie etwas gefragt hab. Ich hab mich dann glücklicherweise für die richtige Richtung entschieden und ziemlich schnell ein Paar, das hinter mir herging, bemerkt, die über Boston redeten. Auf Englisch. Also hab ich die fix mal gefragt, ob sie vielleicht auch zum Bus wollen, und – welch ein Glück – sie kannten den bus stop schon und wir sind auch dann ziemlich schnell da gewesen *freu* Also war die erste Hürde schon mal überwunden, ich saß zumindest im Bus.

Nach den viereinhalb Stunden Fahrt durch die Staaten New York, Connecticut und Massachusetts sind wir dann endlich in Boston angekommen… Ja, und die Zeit bräuchte man auch locker mit dem Auto, das ist nicht so wie bei uns zu Hause, dass der Bus nur 100 km/h fahren darf. Hier halten die großen Reisebusse locker mit den Autos mit, überholen mal rechts, mal ganz links (ist eigentlich egal wo, das stört hier keinen, hab ich das Gefühl). Manchmal sind wir sogar 80 mp/h gefahren (trotz speed limit von 65, aber wie gesagt, scheint echt nicht so wichtig zu sein – Micky sagte mal „go with the flow“, also „mach das, was alle anderen auch machen“… *lol*)

Ich staune immer noch über die Entfernungen hier. Denn mit dem Auto oder Bus im eigenen Land vier, fünf Stunden unterwegs zu sein, ist ja eine Sache. Aber mit dem Flieger (wie die Kids nach Florida) 2 Stunden an einer Küste des eigenen Landes entlang zu fliegen…. Oh mann. Und rüber nach L.A. dauerts wohl 5 Stunden, wie ich in Erfahrung gebracht hab. Krass.

Der nächste step war, mein Hostel für die zwei Nächte zu finden, was aber nicht weiter schwierig war, denn es war gut beschrieben, welche underground train man nehmen musste. Als ich dann mein Ticket hatte und ne Karte, ging das. (Apropos ticket – is auch unlogisch, ein Tagesticket für die U-Bahn für 9 Dollar anzubieten, für das Wochenticket aber nur 15 Dollar zu nehmen, oder? – was solls, besser 15 als 27 $ für drei Tage 🙂

Das Hostel war ein recht gutes, alles war sauber und ich hatte, obwohl anders gebucht, nur ein 6er-Zimmer statt ein 12er. Letztendlich wär das egal gewesen, weil ich und die anderen (eine Amerikanerin, eine Schottin und drei spanisch sprechende Mädels) eh nur da gepennt haben, aber gut. Klimaanlage hat direkt unter meinem Bett gerattert, Samstag morgen um 6 kam der Müllwagen oder was immer es war ganze sechs mal um die selbe Ecke unten an der Straße gefahren, aber sonst hab ich gut geschlafen. *smile*


BOSTON – wahnsinnig schön! Und für eine Großstadt überraschend gemütlich. Auch wenn ich vorher selbst nicht viel über die Stadt wusste, außer dass sie sehr historisch ist, wollte ich unbedingt mal hin, wenn ich schon die Gelegenheit dazu habe. Und ich bin nicht enttäuscht 🙂 Boston Tea Party dürfte wohl den meisten ein Begriff sein…

Der Freedom Trail, ein etwa 4 Meilen langer Fußweg vorbei an den wichtigsten historischen Gebäuden und Stätten, ist auch toll, um einen ersten Eindruck von der Stadt zu kriegen. Es war nur am Freitag ein bisschen zu heiß, um den ganzen Weg zu machen, also hab ich erstmal am Quincy Market  (erinnert ein bisschen an Covent Garden, wer schon mal in London war) gestoppt für den Tag und mir das Treiben da angeguckt. Es waren HipHop-Gruppen da, die ihren Ghettoblaster mithatten und getanzt haben, Breakdancer und Akrobaten, alles in sehr schöner Atmosphäre, denn es wird ja auch ziemlich früh dunkel hier (schon gegen halb neun duster). Leider war ich auch schon ziemlich schnell erledigt, mit der ganzen Frühaufsteherei und der Fahrt und dem Latschen und der Hitze und so… Und das richtige Nachtleben macht erstens zu zweit mehr Spaß und ist ja hier eh erst ab 21 🙁 Da ich weder das eine hatte noch das andere bin, gings zum Hostel und ab ins Bettchen.

Samstag wollte ich eigentlich den Rest des Freedom Trail (easy zum Folgen übrigens, eine rote Linie führt quer durch die Stadt über die Bürgersteige) bewältigen, als ich dann aber das Hostel verlassen hatte und mich daran erinnerte, dass ich mich für eine Harvard-Uni-Führung eingetragen hatte, die um eins losging, dacht ich mir, dass vielleicht die Zeit vormittags ein bisschen knapp werden könnte und habs auf später verschoben. Nach der tollen Campusführung, die an einer Statue endete, auf deren Sockel geschrieben stand „John Harvard- Founder- 1638“ oder so ähnlich (von der uns unser Guide erzählte, dass keine dieser Infos richtig ist, denn erstens wurde die Uni nicht von ihm gegründet, er war nur der Geldgeber, zweitens war das Datum um zwei Jahre verspätet und drittens war das gar nicht J. Harvard, denn alle Bilder von dem Kerl sind schon lange vorher verloren gegangen— sehr sehr funny!), bin ich in Cambridge noch so lange herumgewandert, dass ich, wieder zurück in Boston und am Beacon Hill vorbei, erstmal ne Pause vom Laufen brauchte. So hab ich mir zwei Filme im Kino angeguckt: „No Reservations“ mit Catherine Zeta-Jones und „Become Jane“ über das Leben von Jane Austen („Pride & Prejudice“ bzw. „Stolz und Vorurteil“). Die Pause hat extrem gut getan und danach konnte ich noch ein paar tolle Fotos von Boston by night und dem schönen Hafen machen.

Sonntag hab ich dann finally den Freedom Trail bis zum Ende verfolgt. Das hat ganz gut gepasst, denn ich musste um eins meinen Bus zurück nach NY kriegen und konnte vom Endpunkt des Wanderwegs an der USS Constitution, einem schmucken alten Segelschiff, die Fähre zurück zum anderen Ufer kriegen, denn ich hatte bei meinem Fußweg die eine oder andere Brücke passiert. So hatte ich zum Abschluss also noch eine kleine Hafenrundfahrt 🙂 Traumhaft. Schade nur, dass ich diese Erlebnisse nur per Fotos mit euch teilen kann und keiner dabei gewesen ist.

Die Rückfahrt verlief relativ unspektakulär und ich war gegen sieben Uhr abends wieder daheim in New Jersey, total fertig und reif für Dusche und Bett, in dem ich mit den Gedanken an ein tolles Wochenende wohl sehr schnell eingeschlafen bin.

 

[FinalTilesGallery id=’13‘]

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert