heute gelaufen: 10,12 Meilen (16,3 km)/ 51 Stockwerke
Am nächsten Tag konnten wir auch schnell das Parkhauspersonal ausfindig machen, allerdings hatten wir schon zwei Tickets auf unseren Bikes, die uns darauf hinwiesen, uns doch bitte beim zuständigen Personal zu melden. Nach einem klärenden Gespräch und dem Hinweis auf die speziellen Motorrad-Stellplätze sowie den nicht zu ignorierenden Hinweis, dass Motorräder im Voraus zahlen müssen – schließlich können wir an den Schranken vorbeifahren – parkten wir um. Da uns der erste Tag nicht berechnet wurde, zahlten wir so $ 24 pro Motorrad und waren weniger als die Hälfte der befürchteten Kosten los.
Wir starteten den Tag allerdings mit dem schon erwähnten Besuch auf Alcatraz… Sehr früh morgens… Nach einer kurzen Überfahrt mit einer sehr modernen Fähre mit Solar, Windkraft und Elektromotor kamen wir auf Alcatraz an und wurden direkt von einem übermotivierten Park Ranger empfangen. Nach einer kurzen Einführung konnten wir die Insel auf eigenen Fuss erkunden. Im eigentlichen Gefängnis angekommen wurde uns ein Audio-Reiseführer ausgehändigt und wir konnten bei einem sehr unterhaltsamen und gut gemachten Hörspiel den Anweisungen (“gehen Sie als nächstes den Gang entlang”) folgen und mehr über das Gefängnis erfahren. Kurz: Es war über Jahrzehnte hinweg das am meisten gefürchtete Gefängnis der USA und es gab nur zwei Ausbruchsversuche. Einer endete im Blutbad, nachdem das Gefängnis mit Granaten geräumt wurde, der andere wurde zu spät entdeckt und die Flüchtlinge wurden bis heute nicht gefunden.
Da wir die zweite Tour des Tages um 09:30 Uhr reserviert hatten, und das drei Wochen im Voraus (gut so, denn spontan ist nichts zu machen), waren wir kurz vor der Mittagszeit mit dem Rundgang fertig. Von Pier 33 aus ging es nach der Rückkehr aufs Festland in wenigen Minuten fußläufig zu Pier 39 und Fishermen’s Wharf. Dort konnten wir bei einer kleinen Weinprobe und noch mehr Saltwater Taffee-Pröbchen die Mittagssonne genießen – der anfängliche Nebel, in dem sich auch die Golden Gate Bridge versteckt hatte, hat sich nach und nach verzogen. Nach einem sehr interessanten Schauspiel der Seelöwen und ihres Revierverhaltens (sich gegenseitig von den Pontons schubsen) konnten wir noch die lokale Spezialität ausprobieren – Clam Chowder, eine Creme Suppe im Brotlaib.
Ein paar Hundert Meter entfernt liegt der Teil der Lombard Street, der wegen seiner Serpentinen Berühmtheit erlangt hat. Einen steilen Weg bergauf später standen wir dann auch am oberen Ende der Einbahnstraße, welche von den amerikanischen Autofahrern nur sehr zögerlich und äußerst vorsichtig befahren wurde. Die Straße selber passte nicht sonderlich ins Stadtbild, bot aber wieder eine gute Gelegenheit, ausreichend Fotos zu machen. Julia, der kein Hindernis zu groß war, stieg auch prompt auf einen Zaun, um das beste Fotomotiv zu erhaschen. Nach vollendeter Aktion erinnerte sich Julia an den Schlager “Ich war noch niemals in New York” von Udo Jürgens und setzte den Songtext sofort in die Tat um. Beim Absteigen vom Zaun half ich Julia runter, wobei sich jedoch leider ihre Hose an der Kamera (Schlitten für den Blitz) verfing und diese unwesentlich aufschlitze. Damit ging der Rest des Tages in zerrissener Hose durch San Francisco und auf der Suche nach einer neuen! Hose. Leider ohne Erfolg.
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